Sehenswertes in der StadtKurhaus![]() Eine Kurstadt hat ein Kurhaus! Bad Homburg hat im Lauf seiner 170-jährigen Kurgeschichte vier gebaut. Immer auf dem gleichen Platz mitten in der Stadt. Der Grundstein zu dem ersten wurde 1841 von den Spielbank-Gründern Blanc gelegt. Als ein Brand wesentliche Teile zerstörte, ersetzten sie es 1863 komplett durch einen Neubau, dessen Pracht in ganz Europa gerühmt wurde. Dieses Kurhaus wurde im März 1945 bei einem Bombenangriff stark beschädigt. Es hätte gerettet werden können, aber die Zeichen der Zeit standen anders: 1952 wurde ein schlichter, damals funktionaler Nachkriegsbau eingeweiht. Als dieser den Ansprüchen nicht mehr genügte, schritt Bad Homburg zum Bau des vierten, des jetzigen Kurhauses, das seine Türen 1984 öffnete. Seine rote Sandsteinfassade und die hohen Rundbogenfenster korrespondieren mit der Architektur der gegenüber liegenden Alten Post von 1893, die anders als die benachbarten Häuser rechts und links den Bombenangriff überstanden hatte. Das „Kur- und KongressCenter“, ist einer der Mittelpunkte des städtischen Lebens. Es beherbergt auf zwei Etagen eine Ladengalerie, u.a. mit Tourist Info + Service, und im ersten Stock mehrere Kongress- und Tagungssäle. Im linken Flügel befindet sich das 750 Personen fassende Kurtheater und im rechten Flügel ist das Kurhaus-Hotel Maritim untergebracht. Die Tiefgarage hat knapp 350 Stellplätze. Marktplatz![]() Als wären sie ein Relikt aus dem Mittelalter, so erscheinen die Gebäude auf den beiden gegenüber liegenden Seiten des Marktplatzes. Tatsächlich wurden sie 1907 gebaut und erst da auch der Marktplatz angelegt. Homburgs großer Baumeister Louis Jacobi entwarf die Marktlauben in dem historisierenden Fachwerkstil, sprach selbst von einem „Renaissancebau mit Holzarchitektur“. Im mittleren Bereich der dreigeteilten Hausgruppe bauten die Marktleute in den einst offenen Arkaden ihre Stände auf. Bei genauerem Betrachten entdeckt man an dem Gebäude eine Vielzahl an dekorativen Elementen wie Groteskenmasken. Das Eckhaus auf der Ostseite des Platzes stammt ursprünglich aus dem Barock, seine Fassade wurde von Louis Jacobi 1909 umgestaltet und, ebenso wie der Anbau, den Marktlauben angepasst. Der 1979 in der Mitte des Marktplatzes aufgestellte Brunnen ist dem Laternenfest, Bad Homburgs großem Heimatfest, gewidmet. Nur wenige Schritte vom Marktplatz entfernt, den Schulberg hinunter, steht neben dem historischen Schulhaus (1738) die 1684 gegründete Engel-Apotheke. Sie ist dank des Traditions- und Geschichtsbewusstseins der Hausbesitzer und Apotheker ein Schmuckkästchen – mit einer nicht modernisierten Offizin! – geblieben. Das Haus nahm 1901 unter Baumeister Louis Jacobi seine jetzige Gestalt an. Er schuf aus ihm und dem Nachbarhaus eine Einheit mit einem Erkertürmchen über dem Eingang zur Apotheke. Ihn ziert ein goldener, dem beliebten Engel aus Raffaels „Sixtinischer Madonna“ nachempfundener Putto. Altstadt![]() Wer den Weg in Bad Homburgs Innenstadt von Westen her wählt, fährt oder geht über die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Ritter-von-Marx-Brücke. Unter ihr ducken sich kleine, alte Häuser, die an engen, verwinkelten Gassen stehen: die Altstadt. Ihr Ursprung soll auf das Jahr 782 und das Dorf Dietigheim zurückgehen, allerdings sprechen neuere archäologische Untersuchungen gegen dieses Datum. Jahrzehntelang blieb das historische Häusergefüge unbeachtet, sollte Mitte der 70er Jahre sogar komplett abgerissen werden. Dank einer Bürgerinitiative konnte das verhindert und die Sanierung der alten Gebäude begonnen werden. Heute zeigt sich die Altstadt als ein idyllisches Stadtgebiet, das auch mit dem einen oder anderen Geschäft sowie gemütlichen Cafés, Gaststätten und Restaurants zum Besuch lockt. Zwei Türme flankierten einst das erste Homburger Rathaus. Sie bildeten zugleich einen Teil der inneren Stadtmauer, von der noch einzelne Rudimente zu finden sind. Das Rathaus wurde ebenfalls abgerissen, der Rathausturm und der Stumpfe Turm aber flankieren weiterhin die Rathausstraße. Der Rathausturm, früher das Gefängnis, blieb in seiner „mittelalterlichen“ Form unverputzt und mit Kegeldach stehen, der Stumpfe Turm wurde um 1824 auf den Grundmauern wieder aufgebaut, verputzt und er erhielt einen Zinnenkranz. Erst mit der Ritter-von-Marx-Brücke entstanden 1905 der Hexenturm, der nie eine Hexe sah, sowie das gegenüber liegende Brückenwärterhäuschen, neben dem die „Güldene Treppe“ hinab in die Altstadt führt. Dorotheenstraße![]() Die als Gesamtdenkmal geschützte Dorotheenstraße entführt in die Zeit des Barock, als Homburgs „Neustadt“ mit der Louisenstraße als Hauptachse auf dem Reißbrett geplant wurde. Ab 1710 entstanden die für diese Epoche typischen Mansardendachhäuser, in denen einst die Beamten und Bediensteten des landgräflichen Hofes lebten, aber auch Händler, Handwerker und später Fabrikanten. Im Haus Nr. 12 mit seiner auffallenden Kieselsteinfassade wohnte und arbeitete Homburgs großer Baumeister Louis Jacobi bis zu seinem Tod 1910. In Nr. 36 kam der große Dichter Friedrich Hölderlin bei einem seiner beiden zweijährigen Aufenthalte in Homburg unter. Allerdings ist dieses Haus nicht mehr im Originalzustand erhalten. Es wurde 1983 abgerissen und angelehnt an das historische Vorbild wieder aufgebaut. In ihm befindet sich die „Hölderlin-Wohnung“, in dem Hölderlin-Forscher aus aller Welt auf Einladung der Stadt Bad Homburg kostenlos wohnen können. An der Dorotheenstraße liegen die beiden Stadtkirchen Bad Homburgs, die evangelische Erlöserkirche und die katholische Kirche St. Marien. Zwischen ihnen aber ist ein dritter Kirchenbau zu finden: die 1724 eingeweihte französisch-reformierte und seit langem säkularisierte Jacobus-Kirche. Sie wurde 1905 im Inneren umgebaut – zu einer Turnhalle. Schräg gegenüber steht ein größerer klassizistischer Bau von Anfang des 19. Jahrhunderts, das ehemalige Amtsgericht und heute Teil der Stadtbibliothek. Denkmäler in der StadtJohann Christian Rind 1896, als man sich des zwischenzeitlich vergessenen Stifters erinnerte, gründete sich ein Denkmal-Komitee, das Spenden sammelte. Sein Vorsitzender, Baumeister Louis Jacobi, legte den Entwurf vor: Zwei Stufen führen zu einer Steinbank mit dem Gedenkstein empor. Das Bronzerelief wurde von Jacob May nach einem Originalgemälde von Rind gestaltet. Am 28. September 1898 fand die feierliche Enthüllung des Denkmals in der Altstadt, dort wo die Rind’sche Stiftstraße und die Mußbachstraße aufeinandertreffen, statt. Gedenkstätte für jüdische Opfer Landgrafensäule Inzwischen steht auf dem „Rond Point“ im Lustwald Die Große Tanne eine Kopie des wertvollen Denkmals. Laternenfestbrunnen Kriegerdenkmal Landgräfin Elizabeth von Hessen-Homburg Ihre Großnichte, Victoria Kaiserin Friedrich, wollte ihr ein Denkmal setzen, erlebte jedoch die Ausführung nicht mehr. Doch Kaiser Wilhelm II. erfüllte den Wunsch seiner Mutter und weihte am 11. August 1908 im Beisein von King Edward VII. die auf einem Sockel stehende Büste ein. Sie fand ihren beziehungsreichen Platz vor der 1868 für die englischen Kurgäste gebauten Englischen Kirche in der Ferdinandstraße. Landgrafendenkmal Aus dem Taunusquarzit-Sockel „wächst“ – aus rotem Sandstein – ein kronenloser Eichenstamm mit sechs Aststümpfen heraus. Die Inschriften benennen gleichsam als Ahnentafel die von 1622 bis 1866 regierenden Landgrafen des Hauses Hessen-Homburg. Entworfen hatte das Denkmal Homburgs Baumeister Louis Jacobi. Pferdegrab Zeppelinstein In der Übersetzung heißt die lateinische Inschrift auf der Metalltafel: „Wilhelm II., Deutscher Kaiser, hat am 22. April 1910 die aus dem Reich der Wolken gleichzeitig auf der Erde landenden drei Luftschiffe an dieser Stelle besichtigt.“ Rund um den Text sind die zwölf Tierkreiszeichen angeordnet. In der oberen Hälfte finden sich allegorische Figuren von Sonne und Mond, in der unteren Darstellungen des Windes. |
Event Highlights21.05.2022, 15:00 UhrKurparkführung 22.05.2022, 16:00 UhrDer Kasperl spielt 22.05.2022, 19:30 UhrRoulette-Turnier
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